Reise aus dem 18. Jahrhundert

Ich komme aus dem 18. Jahrhundert. Meine Eltern sind weder arm noch reich. Viele bezeichnen mich als eine recht aufgeweckte und neugierige Person. Mein größter Wunsch ist es einmal eine große Reise zu unternehmen. Etwas Anderes zu entdecken ist eine wunderbare Herausforderung für mich. Als ich wieder einmal davon träumte, stand ich plötzlich wie aus dem Nichts vor einem riesig großen Gebäude, es sah irgendwie schön aus mit seinen vielen Verzierungen und ich hörte jemanden sagen, dass das der "Kölner Dom" sei. Erst jetzt nahm ich richtig meine Umgebung wahr. Ich traute meinen Augen nicht und dachte ich würde noch immer träumen, doch alles wirkte irgendwie zu real auf mich. So unglaublich viele Menschen in seltsamer Kleidung irrten umher, sie waren alle so hektisch und einige glaubten wohl, dass dieses kleine Gerät in ihren Händen mit ihnen sprechen könnte, ich musste über ihre seltsamen Selbstgesprächen lachen, schließlich ist es ja wohl unmöglich mit einem Gerät sprechen zu können. Mir scheint, diese Menschen sind ein wenig verwirrt. Ihre seltsame Kleidung gefiel mir in gewisser Weise, sie war so farbenfroh. Dieses bunte Bild wirkte wie eine bewegte Blumenwiese auf mich. Als ich mich schließlich mehr auf die Leute konzentrierte, schienen auch sie sich für mich zu interessieren. Sie beobachteten mich mit einem seltsamen, schon fast belustigten Blick, dabei trug ich mein schönstes Taftkleid. Doch plötzlich fühlte ich mich etwas unbehaglich, weil ich so anders aussah wie alle anderen um mich herum. Mir wurde langsam unwohl bei diesen durchbohrenden Blicken der Leute, sie wirkten so als würden sie irgendetwas von mir erwarten.
Bis ich plötzlich andere Menschen sah, die seltsam verkleidet waren. Sie schienen etwas aufzuführen. Jetzt wurde mir auch klar, warum so viele Leute auch um mich herum standen: weil ich auch so "anders" wirkte. Wahrscheinlich dachten sie, ich würde zu diesen "Theaterleuten" gehören. Plötzlich bemerkte ich, wie jemand einen rechteckigen Kasten mit einem Loch vors Gesicht hielt. Ich musste wieder lachen, weil ich nicht verstand, was diese Menschen mit all diesen komischen Dingen anstellen wollten, doch dann erschrak ich fürchterlich als es plötzlich blitzte. Ich bekam es leicht mit der Angst zu tun und erklärte diese Leute letztendlich für absurd. Mir reichte, was ich gesehen hatte. All diese komischen Geräte, diese seltsame Kleidung, diese verwirrten Leute, alles wirkte so fremd auf mich. Ich schloss meine Augen und als ich sie wieder öffnete, fand ich mich da wieder, wo ich angefangen hatte zu träumen. Jetzt, wo ich wieder zu Hause bin, stelle ich fest, dass mich diese Reise sehr fasziniert hat, sie war sehr aufregend und belustigend. Ich erzählte niemanden von meiner Traumreise und immer wenn ich wollte, träumte ich mich zurück in diese wundersame Traumwelt.

Anja

zurück