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Zitate von Philosophen, Reisenden, Schriftstellern und Dichtern zum Thema "Reisen"
Nur aufs
Ziel zu sehen, verdirbt die Lust am Reisen.
Es ist
eine prächtige Einrichtung mit diesen Eisenbahnen. Bei Reisen kommt
Geld und Zeit gar nicht mehr in Betracht.
Das Reisen
ist doch nütze sehr, man lernt, was man nicht konnt´ vorher.
Das ist
der Fluch und zugleich die Wollust des Reisens, dass es dir Orte, die
dir vorher in der Unendlichkeit und in der Unerreichbarkeit lagen, endlich
und erreichbar macht. Diese Endlichkeit und Erreichbarkeit zieht dir aber
geistige Grenzen, die du nie mehr loswerden wirst. Wenn sich deine Seele,
ohne dass dein Leib reist, an einen Ort hin versetzt, in dem du nie warst,
so kann sie an dem Ort bald im Sonnenschein, bald im Regen, bald im Winter,
bald im Frühling wandern, geisterleicht in einer Geisterlandschaft.
Hast du aber den Ort einmal reisend mit deinem Leib erreicht und wirkliche
Tage dort erlebt, so bist du dem Gefängnis der Wirklichkeit verfallen.
Sobald du dich in späteren Tagen an den bereisten Ort im Geist zurückversetzt,
kommst du nicht über die Grenzen der ehemaligen wirklichen Tage hinaus.
Du siehst jenen Ort immer wieder, in ermüdender Wiederkehr, in derselben
Tages- oder Jahreszeitstimmung, in der du ihn damals gesehen. Du kannst
ihn nicht willkürlich mehr verwandeln. Du bist verdammt, ihn ewig
genauso zu sehen, wie er sich dir auf der Reise gezeigt hat. Dies ist
der Fluch, der die Seele des Reisenden belastet. Die Flügel der Geistigkeit
werden ihm von der Wirklichkeit beschnitten. Der Vielgereiste haftet mehr
an der Erde als der Niegereiste. Er erscheint mir sterblicher als die
übrigen Sterblichen.
Was gibt
es in der Geschichte der Menschheit Schöneres, als die Entdeckungen!
Zum ersten Male den Atlantik überqueren mit Christoph Columbus, den
Pazifik mit Magellan, die Polarmeere mit Parry, Franklin, Dumont d' Urville
und all den anderen, welch ein Traum! Ich kann kein Boot sehen, kein Kriegsschiff,
keinen Frachtdampfer und keinen Fischerkahn, ohne daß der Wunsch
in mir übermächtig wird, an Bord zu gehen.
Warum
reisen wir? - Damit wir noch einmal erfahren, was uns in diesem Leben
möglich ist!
Der wahre
Reisende weiß nicht, wohin die Reise geht, der wahre Abenteurer
weiß nicht, was er erleben wird. Seine Reisen führen ihn nicht
eher in eine Richtung als in eine andere. Seine Neugierde ist nicht auf
einen bestimmten Punkt gerichtet.
Eine Reise
ist ein vortreffliches Heilmittel für verworrene Zustände.
...wo
sie hinreisen, halten sie sich an ihre Gebräuche und Weisen und verabscheuen
die fremden. Finden sie einen Landsmann in Ungarn, so tun sie entsetzlich
fröhlich über ihren Fund. Denn die meisten reisen nur, um wieder
heimzukehren; reisen mit einsilbiger und ungesprächiger Klugheit
bedeckt und verwahrt, und beschützen sich vor der Ansteckung einer
unbekannten Luft.
Gesammelt von Friederike |