Zitate von Philosophen, Reisenden, Schriftstellern und Dichtern

zum Thema "Reisen"

 

Nur aufs Ziel zu sehen, verdirbt die Lust am Reisen.

Friedrich Rückert 1788-1866

 

Es ist eine prächtige Einrichtung mit diesen Eisenbahnen. Bei Reisen kommt Geld und Zeit gar nicht mehr in Betracht.

Karl Baedeker (1838)

 

Das Reisen ist doch nütze sehr, man lernt, was man nicht konnt´ vorher.

Johann Fischart 1546-1590

 

Das ist der Fluch und zugleich die Wollust des Reisens, dass es dir Orte, die dir vorher in der Unendlichkeit und in der Unerreichbarkeit lagen, endlich und erreichbar macht. Diese Endlichkeit und Erreichbarkeit zieht dir aber geistige Grenzen, die du nie mehr loswerden wirst. Wenn sich deine Seele, ohne dass dein Leib reist, an einen Ort hin versetzt, in dem du nie warst, so kann sie an dem Ort bald im Sonnenschein, bald im Regen, bald im Winter, bald im Frühling wandern, geisterleicht in einer Geisterlandschaft. Hast du aber den Ort einmal reisend mit deinem Leib erreicht und wirkliche Tage dort erlebt, so bist du dem Gefängnis der Wirklichkeit verfallen. Sobald du dich in späteren Tagen an den bereisten Ort im Geist zurückversetzt, kommst du nicht über die Grenzen der ehemaligen wirklichen Tage hinaus. Du siehst jenen Ort immer wieder, in ermüdender Wiederkehr, in derselben Tages- oder Jahreszeitstimmung, in der du ihn damals gesehen. Du kannst ihn nicht willkürlich mehr verwandeln. Du bist verdammt, ihn ewig genauso zu sehen, wie er sich dir auf der Reise gezeigt hat. Dies ist der Fluch, der die Seele des Reisenden belastet. Die Flügel der Geistigkeit werden ihm von der Wirklichkeit beschnitten. Der Vielgereiste haftet mehr an der Erde als der Niegereiste. Er erscheint mir sterblicher als die übrigen Sterblichen.

Max Dauthendey 1867-1918
Himalajafinsternis

 

Was gibt es in der Geschichte der Menschheit Schöneres, als die Entdeckungen! Zum ersten Male den Atlantik überqueren mit Christoph Columbus, den Pazifik mit Magellan, die Polarmeere mit Parry, Franklin, Dumont d' Urville und all den anderen, welch ein Traum! Ich kann kein Boot sehen, kein Kriegsschiff, keinen Frachtdampfer und keinen Fischerkahn, ohne daß der Wunsch in mir übermächtig wird, an Bord zu gehen.

Jules Verne 1828-1905

 

Warum reisen wir? - Damit wir noch einmal erfahren, was uns in diesem Leben möglich ist!

Max Frisch 1911- 1991
Tagebuch

 

Der wahre Reisende weiß nicht, wohin die Reise geht, der wahre Abenteurer weiß nicht, was er erleben wird. Seine Reisen führen ihn nicht eher in eine Richtung als in eine andere. Seine Neugierde ist nicht auf einen bestimmten Punkt gerichtet.

Chuang-tzu, ca. 365-286 v. Chr.

 

Eine Reise ist ein vortreffliches Heilmittel für verworrene Zustände.

Franz Grillparzer 1791-1872

 

...wo sie hinreisen, halten sie sich an ihre Gebräuche und Weisen und verabscheuen die fremden. Finden sie einen Landsmann in Ungarn, so tun sie entsetzlich fröhlich über ihren Fund. Denn die meisten reisen nur, um wieder heimzukehren; reisen mit einsilbiger und ungesprächiger Klugheit bedeckt und verwahrt, und beschützen sich vor der Ansteckung einer unbekannten Luft.

Michel de Montaigne 1533-1592

 

Gesammelt von Friederike

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