Reliquien in Köln - Das Pestkreuz in St. Maria im Kapitol

 

 

In der nördlichen Kapelle von St. Maria im Kapitol ist das Gabelkruzifixus, das bisher der Neugestaltung von St. Maria zu Beginn des 14. Jahrhunderts zugeordnet wurde, zu sehen.
Dieses Kreuz, das bis ins 17. Jahrhundert über dem Kreuzaltar in der Mitte des Lettners hing, gehört zu den frühen Pestkreuzen (Crucifixi dolorosi), die in Köln aus dem 14. Jahrhundert erhalten sind.
Die im Kontext der Passionsmystik stehende Darstellung des Todesqualen leidenden Christus, der zusammengesunken am "lebendigen Holz" des Astkreuzes bzw. Kreuzesbaumes hängt, erschreckt noch heute. 
Vor diesem Kreuz suchten die Betenden schon vor den großen Pestepidemien Mitte des 14. Jahrhunderts Antworten auf die Frage des eigenen Leidens.
Das Pestkreuz war ferner ein Reliquienbehälter, das aufgrund der ihm zugeschriebenen Wundertätigkeit als "crux  miraculosa" besonders verehrt wurde. Eine ähnliche "crux horribilis" vom Bildhauer Thydemann erregte 1305 einen Skandal in London und musste daher aus der dortigen Kapelle entfernt werden.

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