Krankheit und Tod

Lepra, eine noch heute außerhalb Europas vielfach vorkommende chronische Infektionskrankheit, führte im Mittelalter zum Ausschluss aus der Gemeinschaft. Mit einem kirchlichen Ritual wurden die Leprakranken wie Tote ausgesegnet und galten für die Gesellschaft der Gesunden als tot. So versuchte man, sich vor Ansteckung zu schützen. Die Leprakranken mussten in sicherer Entfernung von der Stadt in Leprosenhäusern leben.
Köln hatte im Mittelalter vier solcher Plätze: Riehl, Rodenkirchen, am Judenbüchel und das Hospital Melaten, wo auch die Lepra- Schau durchgeführt wurde und die Kranken gepflegt wurden. Leprakranke waren entmündigt und mussten sich einer strengen Hospitalsordnung fügen. Sie mussten besondere Kleidung tragen und eine Klapper mit sich führen, mit deren Lärm sie die Gesunden zu warnen hatten, wenn sie die Stadt betraten, was ihnen viermal im Jahr gestattet wurde. Um den Lebensunterhalt der Leprosen zu bestreiten, kam ein Schellenknecht täglich nach Köln um Almosen für die Kranken zu sammeln.

 

 

 

 

 

Im Mittelalter war der Tod allgegenwärtig für die Menschen und ihr ständiger Begleiter. Man lebte auf den Tod hin und vom Tode her: Wer krank wurde, war auf sein baldiges Ende gefasst, da die Menschen ihm meist hilflos gegenüberstanden. Im Hinblick auf den Tod als der Beginn der Ewigkeit erhielt das diesseitige Leben seinen Sinn und Trost.
Das Elend der Welt, zum Beispiel Krankheit und Tod, wurde ertragen und erhöht durch den Gedanken an die Nachfolge Christi.

 

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