Anlage der Kölner Mikwe

Die heutigen restaurierten Überreste der Kölner Mikwe erreicht man über eine Treppe, die etwa 2,00m unter das jetzige Straßenniveau führt. Im Mittelalter, Mitte des 12. Jahrhunderts, befand sich hier ein etwa 4,00m hoher Turm, durch den die Mikwe Licht erhielt und der möglicherweise Zugang zu anderen, angeschlossenen Gebäuden südwestlich der Synagoge hatte. Gegenwärtig führt die Treppe auf eine, auch historisch so angelegte, rechtwinklige Plattform mit etwa 2,50 x 4,50m Umfang. Ursprünglich wurde die Decke von zwei Kreuzgratgewölben getragen; heute sind nur noch einige wenige Säulen zu sehen, von denen wohl nur zwei speziell für dieses Bad angefertigt wurden. Die römische Granitsäule in der Südostecke des Schachtes stammt möglicherweise aus dem römischen Statthalterpalast, der im Mittelalter in Trümmern lag und als Steinbruch genutzt wurde.
Durch eine breite und hohe Brüstung auf der einen und durch den Schacht der ersten Treppe auf der anderen Seite vom Vorraum abgetrennt, öffnet sich der 3,60 lange und 4,00m breite Wasserschacht in eine Tiefe von 16,00m. Von einem Tonnengewölbe überdacht und zunächst von einer mit Arkaden durchbrochenen Wand begleitet, später frei zum Schacht geöffnet, führen 5 Treppenläufe hinab zum eigentlichen Becken. Bewuchs an den Wänden zeigt an, wie hoch der Pegel des Grundwassers hier steigt; das eigentliche Becken im Grund ist 70cm tief und misst 1,00 x 1,30m; in dieses in Rotsandstein und mit einzelnen Trachytblöcken ausgeführte Becken sammelt sich das "lebendige", ungeschöpfte Wasser.

Zwei kleine Nischen lassen vermuten, dass hier die Lampe und die Kleider des Besuchers ihren Platz fanden.

 

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