Mord im Hemingway-Internat -IV-

Als nächstes suchte Inspektor Parker Homer Anderson auf, den er im Kunstraum fand. Anderson begrüßte ihn ausgesprochen freundlich: "Guten Morgen, Inspektor. Was kann ich für Sie tun?" Parker begann zu fragen: "Was wissen Sie über den Leichenfund?" Andersons Miene verdunkelte sich: "Eine schreckliche Angelegenheit, wirklich! Wissen Sie denn, wer dort in der Wand lag?" Parker antwortete: "Wahrscheinlich war es eine Schülerin namens Elaine Winter. Sie ist vor 15 Jahren spurlos verschwunden." Anderson überlegte kurz, dann erwiderte er: "Oh ja, an Elaine kann ich mich noch genau erinnern. Sie war ein ebenso liebes wie hübsches Mädchen. Wissen Sie, Inspektor, Walker und ich haben den Kurs damals zusammen geleitet. Wir haben eine Reihe wunderbarer Fotos von den Mädchen gemacht. Alles auf freiwilliger Basis, versteht sich. Große Kunst. Wir hatten sogar eine Ausstellung damit. Nach der Ausstellung haben wir alle Fotos in einem großen Album zusammengefasst. Dieses ist leider abhanden gekommen. Das bedaure ich noch heute." Parker fragte: "Haben Sie eine Ahnung, wer für Elaines Tod verantwortlich sein könnte?" Andersons Augen verengten sich zu Schlitzen: "Na ja, damals war ja ein Serienvergewaltiger aus dem Gefängnis ausgebrochen. Er soll auch hier umgegangen sein. Da fällt mir ein, er könnte vielleicht auch die Fotos gestohlen haben. Nun ja, er wurde damals gefasst und in ein Hochsicherheitsgefängnis gebracht. Dort ist er vor einiger Zeit gestorben. Das geschieht ihm auch recht. Elaine Winter war wirklich ein Engel." Parker verabschiedete sich: "Danke, Mr. Anderson. Sie haben mir sehr geholfen." Anderson lächelte: "Das ist doch selbstverständlich, Inspektor. Wenn Sie noch Fragen haben, stehe ich zu ihrer Verfügung, wann immer Sie wollen." Anderson fühlte sich durch das Gespräch seltsam berührt. Er dachte an Elaine und dann an Laura.
Als Parker den Raum verlassen hatte, wunderte er sich, was Anderson doch für ein komischer Typ war. Normalerweise reagieren die Leute in einem Verhör nicht so freundlich. Und wieso wusste er, dass dieser Serienkiller vor einiger Zeit gestorben war. Hatte er etwa all die Jahre dessen Leben verfolgt? Oder erfuhr man in einer Kleinstadt wie dieser so etwas unweigerlich?
E
r begab sich auf die Suche nach Jack Walker und traf auf einem Gang Jeremiah O'Connor. Daher beschloss Parker, erst ihn zu verhören: "Guten Tag, Mr. O'Connor. Haben sie etwas Zeit?" Der Lehrer antwortete: "Natürlich. Worum geht es denn? Sind sie der Vater eines Schülers?" Parker antwortete: "Ich bin Inspektor Eugene Parker. Ich würde gerne mehr über den Leichenfund erfahren." O'Connor wusste nicht viel: "Da sind sie bei mir an der falschen Adresse. Ich habe nur Kleinigkeiten von den Arbeitern aufgeschnappt. Wenn sie mehr erfahren wollen, müssen sie sich an den Direktor wenden. Wissen sie denn schon, wer der oder die Unglückliche ist?" Parker antwortete: "Ganz sicher bin ich noch nicht, aber ich nehme an, dass es sich um die vor 15 Jahren verschwundene Elaine Winter handelt." Nachdem der junge Lehrer das gehört hatte, war er sichtlich geschockt. Parker erinnerte sich, dass O'Connor in Elaine Winters Klasse war. O'Connor sagte stotternd: "Oh, mein Gott! Das ist doch nicht möglich. Aber sie wollte doch … mein Gott!" Parker hakte nach: "Was wollte sie?" O'Connor ging weg und sagte nur noch: "Ich will jetzt alleine sein. Entschuldigen sie mich." Parker rief ihm hinterher: "Wenn sie mir noch etwas zu sagen haben, dann sprechen sie mich bitte an. Mr. O´Connor, wenn Sie mir noch etwas zu sagen haben ...!" Doch O'Connor sah nicht zurück.

Jonas

 

Wenn ihr wissen wollt, wie
Jeremiah O´Connor
die Begegnung mit dem
Inspektor erlebt hat,
dann schaut euch den Text an,
den Nina geschrieben hat.

Nina hat außerdem ein paar der
Erinnerungen Jeremiahs, die
durch das Gespräch mit dem
Inspektor ausgelöst wurden,
niedergeschrieben. Wenn ihr sie
lesen wollt, klickt hier.

Wenn ihr lieber auf der
Spur des Inspektors bleiben
wollt, dann klickt auf weiter.



 

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